Dimaro

Höhe: 772 s.l.m. - Einwohnerzal: 933 (total 1224)


Dimaro, das im Laufe der Zeit eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren des gesamten Val di Sole geworden ist, verdankt sein Glück dem in den sechziger Jahren entstandenen blühenden Tourismus. Es ist Ausgangspunkt für die Skistation Folgarida und scheint sowohl im Sommer als auch im Winter zum Fremdenverkehr berufen. Einen Rahmen zu den Tourismustätigkeiten bilden die zahlreichen Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe, eine äußerst aktive Vereinsarbeit auf freiwilliger Basis, sowie neue Kultur- und Unterhaltungsstrukturen wie das neue Gemeindetheater.

 

In Dimaro finden Sie: Supermarket, Lebensmittel- und Sport-Kleidung-Geschäfte, Bäckerei, Fleischerei, Sportartikel-Verleihe, Bar, Eisdiele, Konditorei, Restauranten, Pizzerias, Apotheke, ärztliche Versorgung für Touristen, Tierarzt, Bank, Postamt, Friseur, Wellness-Zentrum, Wäscherei, Autoreparatur, Bibliothek mit Internet Point, Romanische Kirche, Bus- und Zug-Bahnhof, Skibus Service, Turnhalle, Spielplatz, Fuβball- und Basket-ball, Boccia-spiel, Athletik Bahn, Kletterwand, Fahrrad Weg, Mountain Bike und Rafting Zentren, Nordic Walking Strecke, Pick-nick Flächen.

 

Geschichte

Das Dorf Dimaro, an der Straße gelegen, die vom Val di Sole nach Rendena und in die Giudicarie führt, ist antiken Ursprungs. Der Fund eines archaischen Bronzeschwerts und einer Münze von Antoninus lässt auf eine bewohnte Ortschaft in vorrömischer und römischer Zeit schließen. In den Dokumenten erscheint es 1211 als Imaio und Mitte des 14. Jahrhunderts als Villa Jmarii. In mittelalterlicher und moderner Zeit gehörte es zur Pfarre und Verwaltung von Malé und unter österreichischer Herrschaft zum Gerichtsbezirk Malé. Es wurde mehrmals von Überschwemmungen der Bäche Meledrio und Rotian, zwischen denen es liegt, heimgesucht. Die Bedeutung des Dorfes als Kontrolle der Via di Campiglio ist durch das alte Zollhaus gekennzeichnet, das im 16. Jahrhundert den Adelsfamilie Mazzis gehörte. Während der Herrschaft Napoleons wurde Dimaro der Gemeinde Presson angeschlossen und während des Faschismus Sitz einer Großgemeinde, die Bolentina, Montes, Monclassico, Presson und Carciato umfasste. Nach 1946 blieb nur das letztgenannte Dorf ein Ortsteil von Dimaro. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist das Dorf dank der neuen Tourismuswirtschaft baulich beachtlich gewachsen.

 

Kunst

An der rechten Wand des Presbyteriums in der San Lorenzo Kirche ist das Fragment einer Wandmalerei (man sieht die Augen und die Stirn eines nach unten blickenden Gesichts) aus der Karolingerzeit entdeckt worden, das an die berühmten Abbildungen von San Benedetto in Malles erinnert. Das Fragment wurde zunächst an den Mauern der romanischen Kapelle wieder benutzt und dann in dem (aktuellen) von Adamo di Laino d’Intelvi verwirklichten Bauwerk des späten 15. Jahrhunderts. Das Mitte des 20. Jahrhunderts erweiterte Gotteshaus weist in der Fassade mit Giebeldach ein gestuftes Portal auf und im Innern ein einziges Schiff, das in Felder unterteilt und von einem Rippengewölbe bedeckt ist. Der Apsisteil bewahrt Teile der 1488 von Giovanni und Battista Baschenis verwirklichten Fresken (die Evangelisten, die Kreuzigung, einige Heilige, die Anbetung der Könige). Die Holzaltäre aus dem 17. Jahrhundert wurden in den Werkstätten der Ramus und Bezzi im Val di Sole geschnitzt. Die Wandmalereien des Saals stammen aus dem Jahr 1937 und sind das Werk des Trentiners Matteo Tevini (1869-1946).

 

Was man nicht versäumen sollte

Steigt man die zum Campo Carlo Magno Pass führende Straße auf, kann man bequem die Dimaro Alm erreichen, einen der beliebtesten Orte der Dorfbewohner. Sie liegt genau den majestätischen Gipfeln der Brenta-Dolomiten gegenüber, unter denen der Sasso Rosso hervorragt. Die Alm bietet den Besuchern auch die Möglichkeit, dort hergestellte Käse- und Wurstwaren, unverfälschte, erstklassige Produkte zu kosten und zu erwerben.

 


Carciato

Höhe: 765 s.l.m. - Einwohnerzal: 255


Carciato ist ein kleiner Ortsteil von Dimaro auf der anderen Seite des Baches Meledrio, der in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohngebiet geworden ist. Es ist seit einiger Zeit ein kulturell lebhaftes Dorf, vor allem im Sommer, wenn in den Räumen der alten Käserei zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, die vorwiegend der Kunst gewidmet sind.

 

Geschichte

Der Name, der anscheinend von einer Sumpfpflanze abstammt und zwar dem Riedgras (càrice), wurde in den Jahren 1215 (Carçanum) und 1220 (de Carza) dokumentarisch erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde die Gemeinde schon von den Versammlungen der Familienoberhäupter (Regola genannt) verwaltet. Seit dem 16. Jh. bildete sie mit Dimaro eine Kuratie, die zur Pfarre Malè gehörte. Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts erhielt das Dorf einen eigenen Sakralbau. Zur Zeit des Italienischen Königreichs wurde Carciato der Gemeinde Presson angeschlossen, aber während der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde es wieder selbstständig. 1928 wurde der Ort erneut Presson eingemeindet, wovon es sich aber 1953 zusammen mit Dimaro löste.

 

Kunst

Die kleine Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist, stammt aus dem 18. Jahrhundert und ersetzt ein kleines Oratorium, das Ende 16., Anfang 17. Jahrhundert erbaut worden war. Die Fassade mit Giebeldach weist in der Mitte ein Portal im klassizistischen Stil auf; das einschiffige Innere ist in zwei Gewölbe mit zwei Seitenkapellen unterteilt und schließt mit einer polygonalen Apsis.
Der Hauptaltar aus Stuck ist marmorimitierend bemalt und bewahrt ein mäßiges Altarbild. In der Apsiskuppel ist die Himmelfahrt Mariä (18. Jahrhundert) dargestellt. Die Einrichtung ist mit Holzskulpturen der Grödner Schule des 19. Jahrhunderts bereichert.

 


Folgarida

Höhe: 1350 s.l.m. - Einwohnerzal: 36


Der an der von Dimaro zum Campo Carlo Magno Pass und nach Madonna di Campiglio führenden Straße liegende Höhenferienort Folgarida ist heute einer der bedeutendsten Sommer- und vor allem Wintertourismusorte des Trentino. 1965 hat man mit dem Bau des Ferienortes begonnen, der im Laufe der Jahre ständig gewachsen und zu einer großen Ansiedlung mit den vielfältigsten Tourismusstrukturen und Anlagen geworden ist, die sich um eine doppelte Straßenachse in unterschiedlicher Höhenlage, die durch die Staatsstraße verbunden ist, entwickelt hat. Zahlreiche Aufstiegsanlagen führen auf den Gipfel des Monte Folgarida (1864 m), die direkt mit denen der nahen Orte Marilleva und Madonna di Campiglio verbunden sind und mit diesen ein Skikarussell bilden, das den Skifahrern jedes dieser an den verschiedenen Hängen des Berges gelegenen Wintersportorte ermöglicht, bequem alle vorhandenen Pisten zu nutzten.

 

Geschichte

Der Ortsname Folgarida stammt von dem lateinischen Wort “filicaretum” oder “Ort des Farns”. Der Berg Folgarida wurde jahrhundertelang für die Weiden- und Waldwirtschaft genutzt und ist seit 1220 bekannt, als man in einem Dokument drei Scheffel Käse erwähnte, welche die örtlichen Pächter der bischöflichen Steuerbehörde von Trient zu entrichten hatten.

Was man nicht versäumen sollte

Nicht weit von Folgarida entfernt, in dem schmalen, reizenden Valle del Meledrio stellt eine kleine Kapelle den Ort dar, wo auf dem Santa Brigida genannten Bergrücken ein schon im Mittelalter von Mönchen errichtetes Hospiz stand, das laut Legende von den Tempelbrüdern gegründet worden sein soll.
Die alte Straße verlief neben dem Meledrio und verband Dimaro mit dem Campo Carlo Magno Pass und Campiglio; sie war einer der am häufigsten benutzten Wege.